Nun ist das Umfeld nicht immer in der Lage aufzufangen, was Kinder in schwierigen Familiensituationen oder aus sich begründeten besonderen Bedürfnissen benötigen.

Zum einen sind Eltern und Geschwister in den gleichen familiären Prozessen verstrickt und deshalb außerstande zu erkennen, was der heranwachsende Mensch jetzt bräuchte, um sich gesund und selbstbewusst weiterzuentwickeln und zum anderen fehlen ihnen die entsprechenden Werkzeuge.

Für Außenstehende ist oft viel leichter zu erkennen, was für emotionale Muster in einer Familie wirken und zu helfen, diese sanft zu lösen. Für Eltern ist es außerdem immer schwer, bei ihren eigenen Kindern zu erkennen, dass sie manchmal eine Unterstützung brauchen, die auch durch Liebe und Zuwendung nicht zu ersetzen ist. Eltern können durch Gespräche versuchen ihr Kind zu  erreichen, doch leider dominiert die Sorge um das Kind oftmals diese Gespräche und Kinder verschließen sich, denn Sie sind mit der elterlichen Sorge emotional überfordert. Sie brauchen ein Gegenüber dem sie vertrauen können, das ihnen stabil erscheint und sie in eine Richtung weist, die sie sehen können und sie sich selbst zutrauen.

Kinder sind sehr sensibel und verständig. Sie reagieren immer sofort auf ihr Umfeld, auch wenn Sie oftmals nicht wissen auf was sie reagieren und das wie nicht steuern können, ist es doch immer ein Ausdruck davon, dass sie in ihrem Inneren etwas berührt und beschäftigt.

Die Wahrnehmung von Kindern, lässt sich mit erwachsenem Verstand schwer begreifen. Ihre Lebenserfahrung ist noch minimal und eher durch Emotionen geprägt  als verstandesbedingt. Sie denken oft noch in Bildern und Worte sind für Sie noch nicht so begreifbar, weil sie sie noch nicht mit dem verknüpft haben, womit wir sie verbinden. Sie neigen noch mehr als wir dazu Situationen mit Gefühlen zu verbinden und sind schnell verunsichert, wenn ihr gewohnter Ablauf gestört wird oder Lebensumstände sich verändern. Eine für uns unbedeutende Situation kann für Kinder eine traumatische Erfahrung sein, deren Bedeutung sich der Erwachsene nicht bewusst ist.

In jahrelanger Erfahrung mit Kindern, konnte ich immer wieder feststellen, dass Kinder durchaus das Gefühl haben, dass mit ihrem Umfeld oder mit ihnen selbst etwas nicht stimmt. Aber sie können noch nicht erfassen was, können es nicht ausdrücken und ziehen oft die falschen Schlüsse. Als Beispiel fühlen sich Kinder oft für Dinge schuldig, die nichts mit Ihnen zu tun haben. Wenn meine Eltern nicht mehr glücklich sind, liegt das vielleicht an mir, weil mit mir etwas nicht stimmt usw.

Ich kann den Kindern Wege zeigen, wie sie ohne Worte zum Ausdruck bringen können, was in ihnen ist und ihnen in ihrer Sprache erklären, was gerade vor sich geht, ihnen helfen sich und ihre Umwelt besser zu verstehen und zu lernen, dass sie alles in sich tragen, mit Herausforderungen umzugehen.

Auch Jugendliche und Jungerwachsene brauchen gerade in dieser besonderen Phase der Selbstfindung, Anleitung und Hilfestellung. In dieser Zeit kommt es schnell zu Suchtverhalten, Essstörungen, sozialem Rückzug oder Identitätsstörungen. Gerade wenn die Kommunikation zu Eltern und Lehrern gestört scheint und sie sich von der Welt unverstanden fühlen. In einer Welt, die durch multidiverse Medien dominiert wird, werden diese Kinder durch Informations- und Reizüberflutung vorzeitig mit erwachsenen Themen und Problemen konfrontiert, sind aber emotional noch lange nicht in der Lage diese auch zu verarbeiten. Viele Jugendliche scheinen uns selbstbewusst und in der Lage in der heutigen Welt selbständig zu navigieren, aber oft braucht es nur eine Kleinigkeit, um dieses Erwachsensein ins Wanken zu bringen, weil die solide Basis einer emotionalen Entwicklung fehlt.

Jugendliche und Jungerwachsene zu begleiten, sie zu erreichen, ihnen Perspektiven, ihre eigenen Potenziale und Ressourcen zu zeigen, sehe ich hier als meine Aufgabe.